Was viele nicht wissen: Dieser coextrudierte Dichtdraht wurde ursprünglich im Hause Ensinger entwickelt. Anfang der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde dem Kunststoffspezialisten dafür ein entsprechendes Patent erteilt. Damit war endlich Schluss mit dem bis dato üblichen und aufwändigen, manuellen Verschließens der Profilenden vor dem Pulverbeschichten. Der zu dieser Zeit häufig verwendete Mono-Dichtdraht bestand nämlich aus reinem Schmelzkleber, der beim Pulverbeschichten schmolz. Ohne den separaten Arbeitsgang des Stopfens tropfte er aus den Profilenden heraus.
Damals wie heute ist das Besondere am Coex-Dichtdraht das aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Kern- und Mantelmaterial. Die vorverstreckte Polyamid-Seele ist mit Schmelzkleber ummantelt. Durch den sogenannten Memory-Effekt des PA66 zieht sich der Drahtkern zusammen, nimmt den Schmelzkleber an den Drahtenden mit und verhindert so ein Heraustropfen an den Profilenden. Durch das Aufschmelzen des Klebemantels während des Einbrennens der Beschichtung wird die Kapillarfuge zwischen dem Isoliersteg und Aluminiumprofil gefüllt und spritzwasserdicht versiegelt.
Seit Auslaufen des Ensinger-Patents sind andere Hersteller auf den Zug mit aufgesprungen, so dass heute alle gängigen Wärmedämmprofile mit einem coextrudierten Dichtdraht ausgestattet sind.